Mit Christian Schmidt ehrt unsere Schule einen der bedeutendsten Köpfe der Neckarsulmer Industriegeschichte. 1880 zog der Riedlinger Fabrikant Christian Gottlob Schmidt mit seiner „Mechanischen Werkstätte für Strickmaschinen“ nach Neckarsulm um und legte so den Grundstein für die Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik AG, der Vorgängerin der heutigen Audi AG. Sein Sohn Karl Schmidt trat in die unternehmerischen Fußstapfen des Vaters, gründete 1910 die „Deutschen Ölfeuerungswerke zu Heilbronn am Neckar“, der späteren Karl Schmidt GmbH und heutigen Kolbenschmidt-Pierburg AG.
Die Stadt Neckarsulm, im ausgehenden 19. Jahrhundert noch überwiegend handwerklich geprägt, hatte sich mit Schmidts Ansiedlung einen starken wirtschaftlichen Impuls erhofft, wohl aber nicht zu träumen gewagt, dass sich daraus einmal zwei Firmen von Weltruhm entwickeln würden!
Christian Schmidt gehörte zu den Unternehmerpersönlichkeiten, die die Industrialisierung im Deutschen Reich entschieden vorantrieben.
In einer Bietigheimer Lehrerfamilie aufgewachsen, ließ sich der junge Schmidt zum Mechaniker ausbilden. Die besonderen Fähigkeiten des zielstrebigen Entrepreneurs lagen auf dem Gebiet der gewinn bringenden Entwicklungs- und Produktionsarbeiten. Und Schmidt war immer - wie wir heute sagen - auf dem aktuellsten Stand der Technik und mit dem modernsten Know-how ausgestattet, hatte er doch durch zwei seiner Brüder, die eine wissenschaftliche Ingenieurslaufbahn eingeschlagen hatten, direkten Zugang zu technischen Neuerungen.
Leider war Christian Schmidts Wirken in Neckarsulm nur von kurzer Dauer. Er starb knapp vierzigjährig nach schwerer Krankheit. Doch das von ihm geschaffene Werk wurde von seinen Erben erfolgreich ausgebaut und fortentwickelt.